Entdecken Sie ein Symbol des Lebens

Geistliche Übungen – Gegenstände

Die vier Säulengänge sind im Rechteck angelegt, sie säumen den sonnigen Innenhof. Von dorther weht ein kühler Wind, das Wasserplätschern eines Brunnens hallt zwischen den Wänden, sattes Gras beruhigt den Blick. In der Mitte des Innenhofs erhebt sich eine Zeder, ganz so als ob sie das Zentrum der Welt wäre. Ihre Äste schwingen sich in die Höhe, berühren den Himmel und verbinden ihn mit der Erde.

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Bäume im Paradies

Solche Bäume finden sich in den Kreuzgängen vieler Klöster, überall auf der Welt. Sie haben Tradition: Schon in einer Planskizze aus dem 9. Jahrhundert ist im klösterlichen Innenhof ein immergrüner Wachholderbaum vorgesehen. Dieser sollte an das hölzerne Kreuz Jesu erinnern, aber auch an den Baum des Lebens – von ihm erzählt die Bibel wenn sie vom Paradies redet oder vom neuen Jerusalem, wenn sie Bilder für ein versöhntes und ewiges Leben malt. Sobald die Mönche ihren Klosterbaum sahen, standen ihnen diese Erzählungen wieder vor Augen. Und sie vergegenwärtigten sich, dass Christus die Mitte und Quelle ihres Lebens ist. „Paradisus“ nannten sie deshalb ihren Innenhof.

 

Unter saftigem Grün

Jetzt wo die Bäume in ihrem saftigsten Grün stehen, können wir etwas von diesem Leben  erahnen, das die Klosterbäume symbolisieren. Vielleicht haben Sie ja einige Minuten Zeit, um unter einen Baum zu sitzen. Erinnern Sie sich dann, dass sich Himmel und Erde in Ihrem Leben verbinden und neues, sattes Leben hervorbringen will.

sgd