Finden Sie ein Veilchen

Geistliche Übungen – Gegenstände

Nutzen Sie den Frühsommer für einen Spaziergang. Suchen Sie sich einen Weg, an schattigen Wiesen oder am Waldrand entlang. Mit ein wenig Glück werden Sie es dann finden: das Veilchen – eine Blume mit Symbolkraft.

Verborgene Schönheit

Die kleinen violetten Blüten leuchten unter Büschen und Bäumen hervor. Sie verbreiten einen bezaubernden Duft in ihrer Umgebung. Weil die Veilchen meist im Verborgenen blühen, gelten sie als Symbol der Demut und Bescheidenheit. Schon in ihrem Namen trägt das Veilchen die Verkleinerungsform. Dabei sind die Pflanzen äußerst zäh. Einmal im Garten eingepflanzt, verbreitet es sich schnell und setzt sich sogar im Rasen durch.

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Demut heißt Mut zum Dienen

In der Kirchengeschichte stand das Veilchen oft für Christus oder Maria. Jesus sagt über sich selbst „er sei von Herzen demütig“ (Matthäusevangelium 11,29). Und tatsächlich: In seiner beispiellosen Antikarriere hat er sich für andere selbst erniedrigt, Stück um Stück. Jesu Demut ist ganz aktiv – es ist keine passive Unterwürfigkeit, sondern eine Gesinnung des Dienens die Mut und Kraft erfordert. Was sonst nicht viel zählt, kommt bei Jesus neu zum Leuchten. Er stellt sogar in Aussicht: „Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen.“ (5,5)

Blühendes Leben im Halbdunkel

Wenn wir mit offenen Augen suchen, dann entdecken wir blühendes Leben im Halbdunkeln. Wenn Sie ein Veilchen finden, kann es Sie ermutigen und daran erinnern: es braucht nicht nur wichtige Menschen mit großen Gesten. Schönheit findet sich auch im Verborgenen, Wohlgeruch im Kleinen. Und oft sind gerade die verborgenen Schönheiten äußerst zäh.

sgd