Erleben Sie die Bedeutung von Wasser

Geistliche Übungen – Gegenstände

Wasser ist in vielen Religionen und Weltvorstellungen das Symbol für Leben schlechthin. Doch gleichzeitig kann Wasser, wie wir es von Flutkatastrophen kennen, die Lebensgrundlage vieler vernichten und den Tod bringen.

Für viele Christen spielt das Wasser v.a. in der Taufe eine Rolle. Das Wasser steht hier für eine zerstörende und reinigende, aber auch für eine erneuernde Kraft – das Alte wird abgewaschen und neues Leben beginnt. Besonders während der Fastenzeit erinnern sich Christen an diese Taufe: Beispielsweise mit einem Aschekreuz zu Beginn dieser sieben Wochen, mit der Fußwaschung am Gründonnerstag oder mit der Geschichte vom Durchzug der Israeliten durchs Rote Meer in der Osternacht und damit am Ende der Fastenzeit. Für Christen ist also besonders die vorösterliche Zeit geprägt von der Taufspiritualität – vom Ablegen des Alten und Anziehen des Neuen.

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Für Juden dagegen war und ist Wasser ein eher alltägliches Symbol der Reinigung und Erfrischung. Schon in antiker Zeit vollzogen Juden rituelle Bäder bevor sie in den Tempel gingen, um Gott zu begegnen. Später weiteten sich diese Waschungen in den persönlichen Alltag aus und so waschen sich Juden z.B. vor den Mahlzeiten rituell ihre Hände. Dabei handelt es sich nicht primär um eine hygienische Angelegenheit. Diese Waschungen werden als eine verkörperlichte Form der persönlichen Neuausrichtung auf Gott verstanden.

Wenn Sie heute Kontakt mit Wasser haben – beim Baden, Duschen oder Händewaschen – dann halten Sie doch einen Moment inne und denken Sie über dieses Symbol nach. Das Wasser kann uns daran erinnern, dass wir der Reinigung und Gnade Gottes bedürfen, dass wir Altes ablegen und uns immer wieder neu ausrichten müssen. Wie wir aber auch z.B. zwischen Arbeit und Mahlzeit die Hände waschen, so läutet Wasser etwas Neues ein – es erneuert und erfrischt. Der Kontakt mit Wasser kann für Sie so eine Art werden, im Alltag und v.a in der Fastenzeit ihre Hingabe an Gott zu erneuern und sich erneuern zu lassen.

sgd