Arbeitsbeginn

Die Sonne ist aufgegangen, der Tag ist da, die Zeit der Arbeit steht an. Viele Menschen heute empfinden ihre tägliche Arbeit als Last, sie fühlen sich schon früh am Morgen von ihren Aufgaben getrieben und bestimmt von Terminen. Dagegen ist die Sichtweise von Arbeit, die sich die mönchische Tradition bewahrt hat, eine ganz andere und der Arbeitsbeginn im Kloster ganz bewusst. Wir können von den Mönchen lernen:

Ein Mönch macht sich – so der Benediktiner David Steindl-Rast – vor dem Arbeitsbeginn mit dem Gebet der „Prim“ bewusst, dass den Menschen die Erde von Gott gegeben wurde, um sie zu bebauen. Ein Mönch entdeckt also in der Arbeit Gott und sieht in ihr seinen Auftrag. Zudem ist laut der Benediktsregel an sich nichts profan, auch nicht die Arbeit. Das zeigt sich u.a. in den Gedanken zum Wirtschaftsverwalter des Klosters, über den gesagt wird: „Alle Geräte und Güter des Klosters betrachte er wie heilige Altargefäße. Nichts halte er für gleichgültig“ (RB Kap. 31). Werkzeug und Altar, alltägliches Geschäft und Heiliges, Arbeit und Gebet haben hier eine innere Verbindung. Auch in der Arbeit kann der Mönch sich Gott zuwenden. Und wie im Gebet ist auch bei der Arbeit die Haltung der Achtsamkeit und Ehrfurcht gefragt, den Dingen und Menschen gegenüber, mit denen wir in unserer Arbeit zu tun haben.

Arbeitsbeginn

Arbeitsbeginn

Eine solche Haltung der Arbeit gegenüber können wir nur dann einnehmen, wenn wir die Arbeit bewusst beginnen. Betrachten Sie vor Arbeitsbeginn einmal die Ihnen bevorstehenden Aufgaben im Licht dieser Gedanken: Als Möglichkeit zur Weltgestaltung, als Gelegenheit sich Gott zuzuwenden, als eine spirituelle Herausforderung unseren Mitarbeitern und Kollegen ehrfürchtig zu begegnen und die Dinge des Alltags achtsam zu behandeln. Prüfen Sie einmal in diesem Licht, was für Ihren heutigen Tag wirklich wichtig ist und bitten Sie um Gottes Segen und darum, dass er Ihre Handlungen leiten möge.

Sie könnten dazu z.B. den Weg zu Ihrer Arbeit nutzen, etwa die Zeit im Auto. Oder Sie nehmen sich einige Augenblicke Zeit, um in ihrem Büro den Arbeitstag z.B. mit der Geste des Händeöffnens bewusst zu beginnen.