Im Trubel des Alltags verliert man das Wesentliche leicht aus den Augen. Ich lade Sie ein, in der Osterwoche einmal innezuhalten und Ihre Ziel wieder vor Augen zu nehmen: Bin ich noch auf der Spur?

Neuseeland - Foto: shutterstock

Neuseeland – Foto: shutterstock

Aufbruch nach Neuseeland – endlich geht es los!

Morgens um 6.30 Uhr sitzen Rainer und ich endlich im Zug und fahren zum Frankfurter Flughafen. Nach drei Jahren Arbeit sind wir unterwegs zu unserer ersten großen Reise. Rainer hat große  Überzeugungsarbeit geleistet: Immer wieder erzählte er mir aufregende Geschichten von Neuseeland. Er zeigte mir Bilder und seit Monaten hatten wir Reisemagazine studiert. Endlich willigte ich ein.

Nun geht es endlich los: Wir reisen für vier Wochen nach Neuseeland. Eine für mich fremde Welt wartet auf mich und alle Bedenken, so lange weg zu gehen, lasse ich hinter mir. Klar das Ziel vor Augen, mit allen nötigen Unterlagen für die Reiseziele und dem nötigen Gepäck fahren wir los. Ich schaue aus dem Fenster, sehe die vertraute Landschaft und spüre Abenteuerlust in mir. Jetzt kann mich nichts mehr aufhalten. Ich kann es kaum erwarten dort anzukommen. Wir verlassen den Zug, checken ein und trinken noch einen Kaffee. In 45 Minuten können wir ins Flugzeug einsteigen.

Ein heiß ersehntes Ziel kann plötzlich unerreichbar werden

Bei Rainer melden sich plötzlich Zweifel, vulkanartig und völlig unerwartet, die ihm den Angstschweiß auf die Stirn treiben. Übelkeit kommt noch dazu: “Ilona, ich kann nicht fahren, wir müssen umkehren!” sagt er. Diese Worte treffen mich wie ein Hammer. Hin und hergerissen von Wut und Mitgefühl verliere ich das Ziel aus den Augen.

Das kann doch nicht wahr sein. Seit Monaten redest Du fast von nichts anderem und jetzt willst Du umkehren, bricht es aus mir heraus. Ich bin wie benebelt. Natürlich kann ich nachvollziehen, dass er müde und erschöpft ist und keine Kraft für den langen Flug hat!

Vor uns liegt eine Reise von 26 Stunden

Ich bin innerlich am kämpfen, bis mich die Lautsprecherdurchsage zum Einsteigen auffordert. Die rüttelt mich wach. Blitzschnell fällt mir wieder ein, warum wir eigentlich hier sind. Das Ticket und der Reisepass liegen griffbereit vor mir. Auch sie erinnern mich und ich springe auf: Los Rainer wir müssen jetzt einsteigen, es ist höchste Zeit.

Aber er sitzt da wie gelähmt und bewegt sich nicht. Bisher unbewusste negative Erinnerungen halten ihn immer noch gefangen. Mir kommen Bilder von einem Flugzeugabsturz aus den Nachrichten in den Sinn. Stimmt, es kann gefährlich werden, denke ich.

Der Blick in die richtige Richtung hilft anzukommen

Entschlossen sage ich:“ Rainer, ich werde nicht umkehren“. Dieses wunderschöne Land will ich sehen. Die Schafe, das Auenland in dem die Hobbits leben, die bunten Quellen. Alle Bilder die mir einfallen beschreibe ich. Mit Händen und Füssen konzentriere ich mich auf den jetzt notwendigen Schritt.

Ich nehme die Papiere in die Hand, stehe auf, hänge mir das Handgepäck um, setzte meinen Strohhut auf, stehe auf und laufe los. Ich hoffe und bete, dass Rainer mitkommt und das Wunder geschieht. Die guten Erinnerungen weckten neues Vertrauen. Der Pilot wird uns sicher zum Ziel fliegen und das Flugzeug hat alles was notwendig ist um gut zu landen.

Wir vertrauen und steigen ein und erleben eine der schönsten Reisen unseres Lebens.

Vertrauen ist das Wesentliche

Dieses Erlebnis wurde für mich zu einem Symbol geworden: Wenn ich auf meiner Lebensreise am Ziel ankommen will, muss ich mich auf das Wesentliche ausrichten. Und ich muss vertrauen. Sechs Schritte helfen mir dabei:

1. Das Muster der Angst unterbrechen
2. Positive Erinnerungen vor Augen malen und wertschätzen
3. Gegenstände oder Notizen anschauen, die mich an das Ziel erinnern
4. Mit dem Körper die Haltung einnehmen, die meinem Ziel dient
5. Die motivierende Kraft spüren und mich stärken lassen
6. Entschlossen handeln

Sich auf die Suche nach dem Wesentlichen zu machen kann sich ähnlich anfühlen wie in ein Flugzeug einzusteigen. Man muss gewohnte Erfahrungen hinter sich lassen und darauf vertrauen, das der tiefste Grund trägt und an das Ziel bringt.

Wie Auszeiten helfen, um sich neu zu fokussieren

Manchmal verliere ich meine eigentlichen Ziele aus den Augen. Da tut eine Auszeit gut. Letzte Woche fragte mich eine Bekannte, sag mal worum geht es eigentlich bei deinem Angebot zu einer geistlichen Reise? Ich habe sie eingeladen, aufzubrechen und den Alltag hinter sich zu lassen: “Komm mit und lerne neue Menschen und Orte kennen und nimm Dir Zeit, auf Dein Herz zu hören!”

Bei einer Auszeit geht es darum wieder klar zu sehen, worauf es ankommt. Kennen Sie das auch?  Nicht jede Erfahrung beflügelt zur Höchstform. Es gibt echte Kraftbremsen. Manchmal ist nicht mehr klar wo der Weg weitergeht.

Wenn es ihnen ähnlich geht, lade ich Sie ein, in diesem Jahr mitzukommen auf eine geistlichen Reise. Wir starten mit dem Besuch der Northumbria Community im September. Detaillierte Informationen finden Sie hier

Nun freue ich mich auf Ihre Rückmeldung: Was hilft Ihnen, sich zu fokussieren?

 


Ilona Dörr-Wälde