Iona

Iona ist eine schroffe und unwirtliche Insel. Überall Felsen, Steine, Gestrüpp, wenig Gras. Auch die Küste ist zerklüftet – mit einer Ausnahme: Im Süden gibt es eine kleine Bucht mit einem Steinstrand. Dort ist Columcille mit seinen 12 Gefährten 563 angekommen.

Foto: Shutterstock

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Die meisten Gäste zieht es sofort in Richtung Abtei. Vor dem Eingang befindet sich ein großes keltisches Kreuz. Es ist die Replik des St. John’s Cross mit dem typischen großen Sonnenrad an der Stelle, wo sich die beiden Achsen kreuzen. Der Kreis ist ein Symbol für das ewige Leben – genauso wie der Leib Jesu auf den klassischen christlichen Kreuzen.

Der Kirchenraum der Abtei ist klein und überschaubar. Reste des alten Gemäuers sind noch sichtbar, aber auch viele neue Steine, mit denen die Kirche vor 70 Jahren renoviert worden ist. Das hölzerne Mobiliar ist schlicht und einfach. Auffällig sind die vielen, vielen Kerzenleuchter mit ihren großen weißen Kerzen, die jetzt, außerhalb des Gottesdienstes, nicht angezündet sind.

Um den Chor herum sind kleine Kapellen angeordnet, eigentlich sind es eher Nischen, in denen die Gäste der Iona Community kleine Gebetszettel hinterlassen haben. Auf ihnen steht geschrieben, was die Menschen hierher mitbringen und auch dalassen wollen: Sorgen, Nöte, Ängste. Diese Kirche wirkt auf viele Besucher wie ein Zufluchtsort: Hier kann ihnen nichts passieren.

sgd