Warteschlange

Kennen Sie das? – Sie stehen in einer Schlange und vor Ihnen lässt sich jemand schrecklich viel Zeit? Oder sie scheinen sich die falsche Kasse ausgesucht zu haben, denn ihre Bedienung ist unglaublich langsam? Vielleicht haben Sie sich aber auch mit einer Freundin verabredet und sie kommt wieder einmal zu spät…

Foto: Shutterstock

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Solche Momente erzwungenen Wartens sind äußerst unbeliebt. Erscheinen sie doch eine überbordende Zeitverschwendung zu sein. Mehr noch: eine Anmaßung des Anderen. Wie kann man so eigenmächtig über meine kostbare Lebensdauer verfügen? Wir haben den Eindruck, uns werde Unrecht angetan.

Solche Momente können für uns aber auch eine Gelegenheit sein, um eine geistliche Disziplin einzuüben. Warten, Ausharren – das ist ein wesentliches Merkmal des christlichen Glaubens. Nicht alles fällt uns schon im Hier und Jetzt zu. Jesus selbst lässt häufig auf sich warten, nicht zuletzt im Gleichnis von den zehn Brautjungfern und dem Bräutigam, der sich verspätet (Matthäusevangelium Kapitel 25).

Hier geht es nicht um ein passives, mit-den-Armen-verschränktes und im-Sessel-zurückgelehntes Warten, sondern um ein aktives Warten. Ein antizipierendes, erwartendes Warten. Üben Sie eine solche Haltung ein, wenn sie das nächste Mal gezwungen sind auf jemanden oder etwas zu warten. Sie könnten dann an jenen Psalmvers denken: „Sei stille dem Herrn und warte auf ihn.“ (Psalm 37,7)

sgd