Am Pfingstmontag haben wir mit Gefährten das Steinkreuz vor der Gutshof Kapelle eingeweiht. Eine sehr gute Freundin meint, sie habe es als würdig und rund erlebt. Das Kreuz werde länger dort stehen als wir leben und leise seine Botschaft in die Welt tragen. Die Worte der Anwesenden klingen noch in mir nach. Tiefer Dank durchströmt mich.

Warum haben Rainer und ich ausgerechnet diese Kreuzform gewählt? Der Kranz um die Balken, die sich in der Mitte kreuzen, steht für die Sonne, die aus einer anderen Welt geheimnisvoll auf die Erde scheint. Wenn ich die Vertikale gekreuzt von der horizontalen Linie betrachte, ergeben sich vier Felder mit einem Mittelpunkt, ähnlich wie bei einem Rad.

Das erste Feld steht für die Herzensgemeinschaft

Obwohl wir gerade mit dem aktuellen Sicherheitsabstand um das Kreuz stehen, spüre ich eine starke Herzensgemeinschaft mit den anderen. Uns verbindet sehr viel: Das was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen, mit unseren Händen tun und wohin uns die Füße tragen. 

Ich genieße diese vertraute Atmosphäre mit Gleichgesinnten. Das ist für mich eine wertvolle Gemeinschaft der Herzen: Wir teilen unsere Lebensgeschichten, feiern und weinen miteinander und schöpfen aus inspirierenden Worten und gegenseitigem Gebet. 

Das zweite Feld für die Dienstgemeinschaft vor Ort

Gemeinsam bewegen wir die Frage, wie wir als Sinnfluencer in unserem Einflussgebiet wirksam sind? Obwohl wir in unterschiedlichen Berufen tätig sind, verbindet uns der tiefe Wunsch, sinnvoll unsere Umgebung mit zu gestalten. 

Mich begeistert die ganzheitliche Runde: Finanzen, Medien, Therapie und Beratung, Schreinerei, Landschaftsgestaltung, soziale Einrichtungen und Pflege. Manche sind auf der Suche, etliche selbständig. In dieser Runde hören sich Unternehmer und Angestellter aufmerksam zu und befruchten sich gegenseitig. Die Sicht des andern hilft auch mir, die Welt besser zu verstehen – auch in ihrer Buntheit, wie sie jetzt gerade ist.

Das dritte Feld steht für die Verbindungen im Geist

Wir sprechen gemeinsam über unsere Vorstellungen, wie die nächsten Monate aussehen können. Gerne möchten wir die starke Verbindung, die wir in diesem Moment miteinander erleben, weiter kultivieren.

Mir ist es wichtig, diese Herzensverbindungen aufrecht zu erhalten und zu pflegen. Schnell wird klar, dass neben ein oder zwei Treffen im Jahr, die Verbindung im Geist entscheidend ist.

In unserer Kapelle steht ein Gebetskorb, in wir die Namen von Gefährten sammeln und täglich für vier Personen konkret beten und sie segnen. Gemeinsam überlegen wir, uns einmal im Monat als Videokonferenz zu treffen und füreinander zu beten. 

Ich erinnere mich an einen Traum, den ich vor Jahren nachts hatte: Ich sah auf der Deutschlandkarte verteilt etliche „Häuser der Hoffnung“. Von jedem Haus gingen Lichtstrahlen aus, die ähnlich wie ein Glasfaserkabel miteinander vernetzt sind.

Feine Lichtlinien zogen über die ganze Karte. 

Nach meiner Überzeugung, braucht es Sinnstifter, die sich miteinander verbinden zu einem „Haus der Hoffnung“. Ich würde mich sehr freuen, wenn sie mit anderen Sinnstiftern verbunden sind und füreinander beten. Mir scheint, das alles passiert bereits. Darin möchte ich ein Teil sein.

Das vierte Feld steht für die Zukunft der Region

Lokal handeln und regional träumen – das ist mir persönlich wichtig. In dieser Krise wird mir wieder neu bewusst, dass ich Teil von einer größeren Welt bin. Einerseits habe ich mein Maß an Möglichkeiten. Andererseits beflügelt mich die Vorstellung, dass ich mit meiner Energie der sinnvollen Entwicklung meines Ortes, meiner Region, meiner Branche dienen kann.

Als Sinnfluencer möchte ich anderen aufmerksam zuhören und in unseren Gesprächen hoffnungsvolle Bilder einbringen. Ganz sicher braucht es Motivation, Sachverstand und ein Kompass für die stimmige Richtung, um sinnvoll die nächsten Schritte zu gehen. 

Es entstehen Spannungsfelder und Zwickmühlen

Was kann ich schon einbringen? Mitunter fühle ich mich müde, zerstreut und gelähmt. Die Flut der Informationen und auch die unbegrenzten Möglichkeiten überfordern mich. Ich könnte den ganzen Tag an irgendeinem Online-Meeting teilnehmen. 

Doch dann besinne ich mich wieder auf meinen Körper, in dem ich zu Hause bin und meine realen Möglichkeiten. Es gibt deutliche Grenzen, was geht und was nicht. Ich schaue bei Gesprächen nicht auf die Uhr, um echte Begegnung zu ermöglichen. Doch plötzlich holt mich der „Pflichtenkatalog“ wieder ein und ich fange an, meine Zeit wieder sehr engmaschig zu takten. 

Zugegeben, ich träume gerne und fliege in meinen Vorstellungen auch davon. Doch diese Spannung zwischen Neugier und meinen eigenen Grenzen führt mich zur Mitte des Kreuzes. An diesem Punkt halte ich an. 

In der Mitte des Kreuzes finde ich zur Ruhe

Alles was ich geplant hatte wurde in den letzten Monaten aufgehoben. Vielen anderen geht es genauso: Die meisten von uns fahren auf Sicht. Darin liegt eine große Chance. Alte Routinen und Denkmuster werden aufgewühlt. 

Erinnerungen und Gefühle aus der bisherigen Lebensgeschichte melden sich und wecken die Sehnsucht nach Sinn. Schöpferische Kraft fließt aus der tieferen Quelle.  

Der Sonnenkranz des Kreuzes symbolisiert die Energiequelle aus einer anderen Welt. Gott, ist als bewegende Kraft gegenwärtig. Wir müssen unsere Antennen ausrichten, um unsere Lebensgeschichte in seinem Licht neu ausrichten zu lassen und unsere ureigene Herzenskraft und Berufung wieder neu spüren. Mir persönlich hilft die Biographie Jesu, um selbst wieder den Kompass für die stimmige Richtung zu finden. 

Wollen Sie auch als Sinnfluencer Ihre Region mitgestalten?

Dann lade ich Sie herzlich ein zum nächsten Einführungswochenende.

Sinnfluencer haben auch in der Vergangenheit unseren Kontinent mit ihrem ganzheitlichen Lebensstil geprägt.  Sehr hautnah führen ihre Geschichten zu Übungen und Prinzipien, die einen kreativen Lebensstil in mitten von Abbruch und Wiederaufbau fördern.

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Buchung des Wochenendes finden Sie hier.

Gemeinschaft in Echtzeit erleben Sie bei diesem Angebot.